Wir suchen Dr. ing. lic. phil. Mama als Fachkraft!

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Ein interessiertes Publikum in der vollen Aula des Rosenegg war gespannt auf neue Impulse zum alten Spannungsfeld um Kind und Karriere. Die Wirtschaft sondiert gut ausgebildete Frauen als Lösung für den Fachkräftemangel, New Work soll Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Doch die Frauen sind bereits vollbeschäftigt – weniger als Lohnbezügerin, viel mit unbezahlter Care-Arbeit. Eine Situation, die Frauen finanziell abhängig macht und im Alter mit 35% weniger Rente schnell in die Altersarmut führt.


Veröffentlicht: 29.09.2023

Carmen Somm eröffnete die Veranstaltung und zeigte den Zusammenhang von Kinderstrafe, Teilzeitarbeit und fehlenden Beförderungsmöglichkeiten mit den weiter klaffenden Finanzlücken der Frauen auf.

Panel

Als Expertinnen zum Thema «Close the Gaps» lieferten Céline Meier, CFO des erfolgreichen Fintech-Startups elleXX zusammen mit Nicole Schawalder, Head of Marketing bei elleXX neue Impulse, wie sich Frauen finanziell unabhängig aufstellen können. Für viele Frauen reiht sich entlang ihres Lebensweges ein Finanzloch nach dem anderen, vom Taschengeld über Lohnungleichheit, fehlendem Gründungskapital, fehlenden Rücklagen zur Kapitalanlage bis zur Rentenlücke. elleXX hat bewiesen, wie Frau 1.4 Millionen Franken Risikokapital für ein nachhaltiges Unternehmen per Crowdfunding und einer Vielzahl von Kleinaktionärinnen und Aktionären beschaffen kann. elleXX lebt eine frauenfreundliche Arbeitswelt vor – keine Meetings vor 0900 Uhr, denn die Kinder müssen zur Kita oder Schule, familienfreundliche, flexible Arbeitsmodelle, die Unplanbarem im Familienaltag Raum lassen. Céline motiviert die Teilnehmenden wichtige Lebensentscheide finanziell zu prüfen, z.B. mit dem Online Rechner CashorCrash.ch. Wenn das Geld heute für ein WG Zimmer reicht, kann es später mit Kind und Rente eng werden.



Panel


Anja Knabenhans, Chefredakteurin von AnyWorkingMom musste erfahren, dass eine Karriere als NZZ-Journalistin und Mutter schwer vereinbar ist. Sie wurde Unternehmerin und versuchte New Work Modelle praktisch für sich zu nutzen. Nein, die Werbebilder der am Computer arbeitenden Mutter mit Kind im Arm und Telefonhörer an der Schulter sind lebensfremd. Das Kind will die volle Aufmerksamkeit, die Arbeit ebenso. Kinderbetreuung und Job wollen auch unter New Work organisiert sein, genauso wie New Worker:innen sich um Krankheits- und Altersvorsorge kümmern müssen. New Work schafft neue Möglichkeiten, hat aber auch Fallstricke. Für alle ein wichtiger Tipp - #goodenough reicht, Perfektionismus überfordert.

Nach jedem Impulsvortrag diskutierte das Publikum sehr engagiert mit den Referentinnen und tauschte sich in Diskussionsgruppen aus. Wertvolle Erfahrungen wurden geteilt, Konzepte kritisch hinterfragt. So machte eine Teilnehmerin darauf aufmerksam, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur Akademikerinnen betrifft. An Schichtpläne gebundene unflexible Jobs, schlecht bezahlte typische Frauenberufe und teure oder fehlende Kita Plätze machen Kind und Karriere vielfach schwierig – für Mütter und Väter.


 
   

Mit einer motivierenden Keynote setzte Tijen Onaran, Löwin in der Höhle der Löwen per Video aus München ein weiteres Highlight. Sie stellte gleich einleitend klar, dass es nicht an Wissen über die Notwendigkeit von Vielfalt am Arbeitsplatz fehlt, sondern an der Umsetzung. Geschlechterdiverse, altersdiverse Teams aus unterschiedlichen Nationalitäten, von unterschiedlicher Couleur sind erwiesen innovativer und lösen Konflikte vor der Entstehung. Dafür müssen organisatorische Strukturen angepasst werden, alle können aber sofort bei sich selbst anfangen. Frauen, indem sie sichtbar für sich und andere Frauen eintreten, netzwerken und fragen. Fragen nach Jobs, Aufträgen oder Gründungskapital. Wer fragt bewahrt sich die Chance auf ein «JA».


Panel


Nach einer ausgedehnten Pause mit Networking und Apéro folgte eine angeregte Paneldiskussion mit den Referentinnen. Moderatorin und BPW Europe Kommunikationschefin Sheerah Kim gelang es gekonnt, die Essenz der Veranstaltung zusammenzuführen. Business & Professional Women (BPW) als internationales Frauennetzwerk lädt alle Frauen ein, sich zu vernetzen und die Diskussion lokal, national, grenzüberschreitend und online weiterzuführen.

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